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Entsorgung

Recyclingcenter mit Ökihof

Das Recyclingcenter mit Ökihof wurde im Dezember 2022 eröffnet. Die langgestreckte Halle mit vorgelagertem Kundenbereich dient der Bevölkerung der Stadt Zug zur Entsorgung von Glas, Karton, Papier, Metall etc. Im Kopfbau befinden sich die Räume der Mieterschaft, das Brockenhaus der Frauenzentrale und die Läden von GGZ@Work.

Ausgangslage

Der Ökihof der Stadt Zug befand sich ab 1999 auf dem Güterbahnhofareal der schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Im Jahr 2010 signalisierten die SBB erstmals, das Areal längerfristig für eigene Zwecke nutzen zu wollen. Der Mietvertrag mit der Stadt Zug wurde im Dezember 2019 letztmals bis zum 31. Dezember 2022 verlängert. Danach sollte das Areal definitiv für die Entwicklung eines SBB-eigenen Gewerbe- und Wohnprojekts zur Verfügung stehen. Eine ausführliche Standortevaluation kam zum Ergebnis, dass das Areal im Göbli die Kriterien am besten erfüllt. Im Zusammenhang mit dem Bau der Tangente Zug/Baar konnte das Areal zudem optimal erschlossen werden.

Projektwettbewerb

Im Jahr 2017 beschloss der Grosse Gemeinderat einen Wettbewerbs- und Projektierungskredit von CHF 940'000.00. Damit stimmte der Rat auch dem Konzept zu, die drei Betriebe Ökihof, GGZ@Work und das Brockenhaus der Frauenzentrale an einem Standort unterzubringen. Der Wettbewerb wurde 2017 ausgeschrieben und im Frühjahr 2018 entschieden. Das Team von Ressegatti Thalmann und Wagner Vanzella Architekten aus Zürich, zusammen mit Sima/Breer Landschaftsarchitektur aus Winterthur gewann den Wettbewerb mit dem Projekt «CICLOU» und wurde beauftragt, die gestalterischen, energetischen, räumlichen und funktionalen Aspekte weiterzuentwickeln. Das Projekt überzeugte durch seine guten betrieblichen und funktionalen Abläufe und durch die städtebauliche Setzung der Gebäude. Der Gebäudestandard wurde auf Minergie-P-ECO festgelegt. Mit der Planung eines zukunftsweisenden Recyclingcenters wurden neben einem kundenfreundlichen Angebot auch Ziele der Nachhaltigkeit und Ökologie verfolgt, nicht zuletzt auch durch den sorgsamen Umgang mit Ressourcen.

Objektkredit Neubau Recyclingcenter mit Ökihof

Für den Neubau des Recyclingcenters mit Ökihof wurde ein Objektkredit von CHF 20'800'000.00 beantragt. Der Wettbewerbs- und Projektierungskredit von CHF 940'000.00 wurde in diesen Objektkredit eingeschlossen. Die Büro- und Gewerbeflächen im Kopfbau des neuen Recyclingcenters sollten an die beiden Partnerorganisationen GGZ@Work und die Frauenzentrale Zug (Brockenhaus) vermietet werden.

Die Bau- und Planungskommission (BPK) stellte den Antrag, die unteren Geschosse des Kopfbaus statisch zu verstärken. Mit dieser Vorinvestition bestehe später die Möglichkeit, um zwei weitere Geschosse aufzustocken. Der Mehrpreis dazu beträgt CHF 120'000.00. Zudem beantragte die BPK, für das Projekt eine normale Fluchttreppe zu planen und nicht eine geschwungene. Beide Anträge fanden in der Schlussabstimmung eine klare Mehrheit. Der Objektkredit erhöhte sich damit auf CHF 20'920'000.00. Von den Gesamtkosten entfallen auf den Ökihof CHF 7'600'000.00, auf das Brockenhaus CHF 4'844'000.00 und auf GGZ@Work CHF 8'476'000.00.

Der Grosse Gemeinderat hat den Objektkredit in der Schlussabstimmung mit 29 zu 5 Stimmen bei einer Enthaltung befürwortet.

Mit einem Ja-Anteil von 88.3 Prozent bewilligten die Stimmberechtigten der Stadt Zug am 27. September 2020 den Baukredit von CHF 20'920'000.00 für das neue Recyclingcenter mit Ökihof. Die Stimmbeteiligung lag bei hohen 65.8 Prozent.

Bauprojekt

Unter der Leitung des Baudepartements der Stadt Zug wurde das Siegerprojekt zusammen mit den Architekten und den beauftragten Fachplanern weiterentwickelt. In der Vorprojektphase wurden die Flächenbedürfnisse der Nutzungen für den Ökihof der Stadt Zug und die künftigen Mieterinnen Brockenhaus und GGZ@Work geschärft, konsolidiert und die Betriebsabläufe optimiert. Das Projekt sichert in seiner endgültigen Ausgestaltung eine hohe Flexibilität. Das Recyclingcenter ist in einen kompakten Neubau mit zwei einfach strukturierten Teilvolumen unterteilt: ein beheiztes Gebäudevolumen für Brockenhaus und GGZ@Work und eine unbeheizte Betriebshalle für den Ökihof. In einem Zwischengeschoss in der Betriebshalle ist zudem ein beheizter Teilbereich für die Mitarbeiter des Ökihofs eingebaut.

Das strassenseitige Volumen ist viergeschossig und tritt als Kopfbau mit einem städtischen Ausdruck in Erscheinung. In der Verlängerung der Eingangshalle schliesst eine langgestreckte Kolonnade mit der dahinterliegenden Ökihofhalle an. Die rechtwinklige Anordnung der beiden Baukörper ergibt einen grosszügigen gemeinsamen Hof, der die Kundenparkplätze aufnimmt und eine gute Vernetzung der Betriebsteile gewährleistet. Auf der rückwärtigen Seite der Ökihofhalle und damit getrennt vom Kundenbereich bietet ein grosser Umschlagplatz Manövrierfläche für den Abtransport des Recyclingmaterials.

Nach einer intensiven Planungsphase erfolgte am 9. März 2021 der Spatenstich. Die Pfählungs- und Tiefbauarbeiten wurden anfangs Juni 2021 zum grössten Teil abgeschlossen, so dass nahtlos mit den Hochbauarbeiten des Kopfbaus begonnen werden konnte. Der Rohbau wurde termingerecht im November 2021 fertigstellt und die Montage der in Holzbauweise vorgefertigten Fassadenelemente konnte beginnen. Das grosse Ziel, Ende Jahr den Kopfbau aufgerichtet und winderdicht gemacht zu haben, wurde erreicht. Parallel dazu wurde die Bodenplatte aus Monobeton erstellt, welche bereits den fertigen Bodenbelag für die unbeheizte Ökihofhalle darstellte. Die Fenstermontage begann im Januar 2022. Durch reibungslose Arbeitsabläufe und trockene Wintermonate konnten auch die Arbeiten an der noch ungedeckten Halle planmässig vorangetrieben werden. Die Aufrichtefeier mit den beteiligten Unternehmen fand am 2. März 2022 im wetterfesten Kopfbau statt.

Der Kopfbau ist im Innern als effizientes Stützen-Platten-System aus Recycling-Sichtbeton mit einem aussteifenden Erschliessungskern konzipiert. Die Fassade in Holzrahmenbauweise ist langfristig nachhaltig und aussen mit Eternitplatten verkleidet. Die Fassadenarbeiten verliefen ohne Probleme und Ende April 2022 konnten bereits die Gerüste beim Kopfbau abmontiert und mit dem Einbringen der Unterlagsböden begonnen werden. Nach der Austrocknung wurden die raumteilenden Elementwände versetzt. Ab Februar konnte die Ökihofhalle wetterfest abgedeckt werden und war im April mit der Montage der Sektionaltore fast fertiggestellt. Die in Holz konstruierte und mit Rippen gedeckte Kolonnade erlaubt den Kundinnen und Kunden einen witterungsgeschützten Zugang zum Ökihof und bildet die Schnittstelle zwischen Kunden- und Betriebsbereich.

Auf der extensiv begrünten Dachfläche des Kopfbaus ist eine 383 m2 grosse Photovoltaikanlage installiert. Das ebenfalls extensiv begrünte Dach der Ökihofhalle verfügt über eine 1'339 m2 grosse Photovoltaikanlage. Das Dach- und Umgebungswasser wird im naturnah gestalteten Bereich zum Bachraum hin in Retentionsbecken gesammelt und an den Grossacherbach abgegeben. Ortstypische und standortgerechte Bäume dienen hofseitig als Schattenspender. Im Bereich der Sickermulden bieten Bäume und Sträucher Rückzugsorte für die Tierwelt.

Dank vorausdenkender Unternehmen und rechtzeitigen Materialreservierungen konnten Termine wie auch Kosten trotz der weltweit ausserordentlichen Beschaffungssituation eingehalten werden. Im Oktober 2022 wurde der Bau dem Ökihof und der Mieterschaft Brockenhaus und GGZ@Work für deren Ausbau übergeben. Der Betrieb im gesamten Recyclingcenter mit Ökihof wurde am 5. Dezember 2022 aufgenommen und am 10. Dezember 2022 wurde die Eröffnung mit der Bevölkerung in einem Fest gefeiert. Ein grosses und wichtiges Projekt fand einen gelungenen Abschluss.

Betrieb

Bedienter Ökihof
Ein bedienter Ökihof schafft einen hohen Entsorgungskomfort für die Kundinnen und Kunden. Die korrekte Entsorgung sichert eine höhere Wiederverwertungsquote der einzelnen Wertstoffe und ermöglicht ein sortenreineres Recycling.

Öffnungszeiten Ökihof
Montag – Donnerstag: 09.00 – 11.30 Uhr / 13.00 – 16.30 Uhr
Freitag: 09.00 – 11.30 Uhr / 13.00 – 18.00 Uhr
Samstag: 08.00 – 15.00 Uhr

Brockenhaus der Frauenzentrale
Ab 1999 befand sich das Brockenhaus bereits am gemeinsamen Standort mit dem Ökihof auf dem SBB-Areal. Auch am neuen Standort werden gebrauchte Waren verkauft, die dort kostenlos abgegeben werden.

GGZ@Work
Als Institution der Gemeinnützigen Gesellschaft Zug (GGZ) ist GGZ@Work Teil des bedeutendsten Sozialwerks im Kanton Zug. Mit GGZ@Work kam ein weiterer Betrieb aus dem Bereich Recycling und Entsorgung hinzu, mit welchem für das Brockenhaus wie auch für den Ökihof Synergien geschaffen werden.