Am nördlichen Stadtrand von Zug entstanden an der Industriestrasse die neuen Notzimmer der Stadt Zug. Nach dem Baustart im Sommer 2022 konnte der Neubau gemäss Terminplan innerhalb von eineinhalb Jahren errichtet werden. Die Notzimmer stehen Einwohnenden der Stadt Zug zur Verfügung, die sich in einer vorübergehenden Notsituation befinden und von Obdachlosigkeit betroffen wären.
Bauprojekt
Am nördlichen Stadtrand gelegen, entstanden an der Industriestrasse auf einer stadteigenen Parzelle die neuen Notzimmer der Stadt Zug. Nach dem Baustart im Sommer 2022 konnte der Neubau gemäss Terminplan innerhalb von eineinhalb Jahren errichtet werden. Das sechsstöckige Gebäude ordnet sich mit seiner ruhigen Fassade aus Holzelementen optimal in die bestehende Umgebung ein. Der Innenausbau ist mit zweckmässigen Materialien zurückhaltend und wohnlich gestaltet. Im Erdgeschoss sind die Empfangs- und Betriebsräume sowie die Technik angeordnet. Auf den oberen fünf Stockwerken befinden sich die Wohngeschosse mit jeweils sechs hellen Einzelzimmern, die mit Mobiliar und einer Nasszelle ausgestattet sind und über einen kleinen Balkon verfügen. Die Etagenduschen und Etagenküchen mit Gemeinschaftsraum teilen sich die Bewohnerinnen und Bewohner. Im obersten Stock können die Räume bei Bedarf so zusammengelegt werden, dass sie sich für Familien eignen. Die Energieversorgung erfolgt über das Wärmeverbundnetz der WWZ und die Stromversorgung über die eigene Photovoltaikanlage auf dem Flachdach. Der Neubau ist «Minergie-P-ECO» zertifiziert.
Baukredit und Volksabstimmung
Am 18. Dezember 2018 verabschiedete der Stadtrat einen Projektierungskredit für den Neubau von Notzimmern, welcher auch vom Grossen Gemeinderat genehmigt wurde. Nach der Projektierungsphase folgte am 15. Dezember 2020 der Baukredit in Höhe von CHF 6'900'000.00, der nicht nur der Genehmigung durch den Grossen Gemeinderat, sondern auch einer Volksabstimmung bedurfte. Nach der Genehmigung durch das Parlament im Februar 2021 mit nur einer Gegenstimme, sagte auch die Stimmbevölkerung mit einer grossen Mehrheit von 84.9 % Ja zum Kredit und die weiteren Schritte zur Baubewilligung und zum Baustart konnten aufgenommen werden. Am 13. Juni 2022 erfolgte der Spatenstich.
Betrieb der Notzimmer
Die Notzimmer stehen Einwohnenden der Stadt Zug zur Verfügung, die sich in einer vorübergehenden Notsituation befinden und von Obdachlosigkeit betroffen wären. Um einen gesetzlichen Auftrag zu erfüllen wurde ein Neubau benötigt, weil es in der Stadt Zug in der Vergangenheit regelmässig an Notzimmern fehlte und zusätzlich die bestehenden Notzimmer im alten Kantonsspital wegfallen werden. Die Zuweisung von Bewohnerinnen und Bewohner wird durch die Sozialen Dienste der Stadt Zug vorgenommen. Für den Betrieb der Notzimmer ist im Auftrag der Stadt Zug die Stiftung Heilsarmee zuständig. Das Gebäude kann 30 Personen eine Unterkunft für eine beschränkte Zeit bieten.
Schlüsselübergabe
Mitte Januar 2024 schliesslich erfolgte die offizielle Schlüsselübergabe vom Baudepartement an das Departement für Soziales, Umwelt und Sicherheit, welches für den Betrieb zuständig ist.